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Nach meiner ersten Teilnahme an den 24 Stunden von Nortorf war klar, dass ich auch dieses Jahr wieder zum Mittelpunkt von Schleswig-Holstein fahren musste. Also sofort im Frühjahr angemeldet und auch gleich ein Hotel in der Nähe der Strecke gebucht.

Jens wollte dieses Jahr auch mit machen, ist dann aber leider mit seinem gebrochenen Schlüsselbein ausgefallen, so dass ich leider wieder alleine in den Norden reisen musste.

Es sollte also am Freitag nachmittag losgehen. Noch schnell die Buchungsbestätigung ausgedruckt und gesehen, dass ich das Zimmer nur von Samstag bis Montag gebucht hatte. Also kein Bett für die Nacht vor dem Rennen. Zum Glück habe ich dann noch ein neues Hotel gefunden, dass ein Zimmer für die komplette Zeit frei hatte. Es konnte also los gehen.

In Nortorf angekommen erstmal das Zimmer bezogen und den Weg zum Start ausgekundschaftet. Noch schnell etwas gegessen und schlafen gegangen. Am nächsten Morgen gefrühstückt und dann ab zur Strecke. Mein Auto mit Wechselklamotten, Beleuchtung, Werkzeug und Ersatzteilen (diesmal genügend Schläuche und sogar einen Ersatzmantel, nach den 3 Platten im letzten Jahr) an der Strecke geparkt, angemeldet und das Rad startklar gemacht.

Nach den 18 Runden im letzten Jahr war mein Ziel dieses Jahr 20 Runden, also 560km, zu fahren. Sollte auch klappen, wenn ich keine Platten habe. Meine Rechnung war einfach: 3 Platten im letzte Jahr haben ungefähr eine Runde gekostet, und ich habe schon vor 9 Uhr aufgehört, weil ich nach den Platten und den nassen Klamotten in der Nacht keine Lust mehr hatte und das Ziel von 500km erreicht war.

Also pünktlich um 10:00 Uhr Start. Bernd vom RSG Mittelpunkt fährt vor, dass Feld bis zum Ortsausgang langsam hinterher. Am Ortsausgang ging es dann los. Das Feld gab Gas und ich mittendrin. Die ersten beiden Runden wurden mit einen Schnitt von über 30 km/h zurückgelegt. Man weiss es ja besser, aber wer kann schon mit 25 km/h ab Start den Feld hinterherschleichen? Außerdem war es ziemlich windig, so dass der Windschatten auch nicht schlecht war. Aber das kann nicht gutgehen. Also nach 2 Runden erstmal zum Verpflegung angehalten. Die Verpflegung war wie auch im letzten Jahr wieder überragend: Es wurde alles aufgetischt, was das Rennradfahrerherz begehrte und noch mehr. Es gab Nudeln und Reis mit Bolognese, Pudding, Frikadellen, Süßigkeiten, Brötchen, Brote, Müsli, Eier, Obst, Himbeertraum und sogar Sachen wie Rollmöpse und Lachs. Nach einer Portion Nudeln ging es weiter auf die nächsten Runden.

Nach 140km forderten die ersten, zu schnell gefahrenen Runden ihren Tribut. Die Beine wollten nicht mehr so richtig und fühlten sich an, als ob gleich ein Krampf kommt. Die 20 Runden schienen auf einmal unerreichbar. Die gleiche Strecke noch 4 Mal zurücklegen? Im letzten Jahr hatte ich mir als Minimalziel 400km gesetzt und die mussten dieses Jahr bei den idealen Bedingungen auch drin sein. Also weitergefahren. Es fand sich auch keine Gruppe mit dem richtigen Tempo, so dass ich die meiste Zeit alleine fuhr. So ging es dann in die Nacht. Die Sonne ging unter und es folgte die blaue Stunde. Mit der Sonne verließ uns auch endlich der Wind. Ich bin dann kurz zum Umziehen in Hotel gefahren und habe mir schnell die Sonnencreme-Staub-Salz-Schweiss-Mischung von Armen und Beinen und aus dem Gesicht gewaschen und der Versuchung, mich ins Bett zu legen widerstanden. Auf dem Rad lief es wieder besser, der Mond war aufgegangen und nach Mitternacht zog ein wenig Nebel über den Feldern auf. Die Temperatur war aber auf 5° gefallen. Die kalte Luft hält aber wenigstens wach und im Zielbereich gab es warme Suppe. Die Verpflegung war die ganze Zeit geöffnet.

Nachdem ich die 400km geschafft waren, hatte ich mein Ziel auch wieder auf die 500km vom letzten Jahr hochgeschraubt. Es war Sonntag morgen und restlichen 100km sind auch nur eine normale RTF und die sollte hier im Flachland zu schaffen sein, auch wenn der einzige Hügel auf der Strecke über Nacht immer höher geworden ist und sich zwischenzeitlich mehr nach einer Bergwertung in den Alpen anfühlte.

Die Morgendämmerung hellte dann die Stimmung wieder auf und ich lag gut in der Zeit, dass sogar die 20 Runden noch möglich waren. Also erstmal die 500km voll machen. Wir hatten uns nun auch zu 4 in einer Gruppe zusammengefunden. Einige davon waren die Nacht nicht durchgefahren, so dass ich kein schlechtes Gewissen hatte, nur kurz Führungsarbeit zu leisten. Kurz vor 500 km stürzte wie im letzten Jahr wieder das Garmin ab und wollte auch nicht mehr neu starten. Gut dass ich noch die Garmin-Uhr am Arm hatte und wenigstens die restliche Strecke aufzeichnen konnte.

Die 500km waren also geschafft und in der Gruppe ging auf jeden Fall noch eine Runde. Nachdem diese Runde erledigt war, standen noch über zwei Stunden auf der Uhr. Schade, ich hatte mich eigentlich schon mit den 19 Runden (eine Mehr als im Letzten Jahr) als Ergebnis abgefunden. Aber jetzt aufhören ging auch nicht: Das Ziel waren ja 20 Runden. Also nochmal kurz zur Verpflegung und dann zu zweit auf die letzte Runde. Nochmal über die Alpen und dann ins Ziel rollen. Die 20 Runden und 560 km sind geschafft.

Vielen Dank an die Nortorfer für diese super Veranstaltung!!! Es ist echt toll zu sehen, wie viele Helfer die gesamte Zeit hoch motiviert im Einsatz sind.

Jetzt stellt sich die Frage nach einem Ziel für das nächste Jahr:
21 Runden sind ein blödes Ziel, 22 Runden wären dann über 600km und als Ziel gut, aber das wird sehr schwer für mich, dann bleibt fast keine Zeit mehr zum genießen der super Verpflegung.

Das Ziel für nächstes Jahr wird dann wohl lauten, weniger Runden und mehr Essen!!

Bilder gibt es auf der Homepage vom RSG Mittelpunkt:

https://www.nortorf.bike/veranstaltungen/24-stunden-von-nortorf/

Ergebnis in der Altersklasse: 14

Ergebnis in der Gesamtwertung: 30

Gallerie zum Rennbericht:

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