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Da ich zur richtigen Zeit (14.07.) am richtigen Ort (Bad Goisern) war entschied ich, mich spontan ebenfalls zur Salzkammergut Trophy in Österreich anzumelden. Allerdings war ich nicht „wahnsinnig“ genug um mich wie Lars und Jens für die A-Strecke (210 Km und 7.100 Hm) zu melden.

Ich hatte schließlich Urlaub und versuchte es daher mit der F-Strecke (38 Km und 1.100 Hm). In Anbetracht meiner nur kurzen Trainingsphase erschien mir dies als eine weise Entscheidung. Der Start war urlaubstauglich erst um 11:50 Uhr, was mir (zumindest theoretisch) ein Ausschlafen ermöglicht hätte; nachdem für Lars und Jens der Startschuss bereits um 5:00 (in Worten: fünf) Uhr in der Früh fiel. Ich rollte also auf Anraten zeitig zum Start und stand viel zu früh im Startblock und zwar in Startblock 1 (in Worten: eins). Ich hätte mich sogar ganz vorne in die zweite Reihe stellen können, doch das erschien mir nüchtern betrachtet doch ein wenig zu aufmüpfig, wobei mein Material dort tatsächlich gut hingepasst hätte :-P. Und so reihte ich mich mit meinem schnellen Erste-Reihe-Rad und meinen Letzte-Reihe-Beinen im vorderen Drittel des ersten Startblocks ein und wartete eine geschlagene halbe Stunde auf den Startschuss. Und was passiert Frauen dann natürlich immer? Sie müssen aufs Klo! Blöd! Aber nachdem auch das erledigt war, konnte ich mich dann endlich in den ersten laaaaaaangen österreichischen Anstieg stürzen. Es ging hier auf Asphalt anständig steil bergauf und nach einer Weile fiel mir auf, dass ich irgendwie mit meinem 34er Einfachritzel ziemlich alleine dastand. Schnell wurde mir klar warum… In Österreich waren die Berge halt Berge und während die Konkurrenz sich flüssig mit ihren 2/3fach Blättern die selbigen hochkurbelten, stampfte ich mit gefühlten 3 Umdrehungen/Minute, das Kinn auf dem Lenker liegend da hoch. Aber gut, auch das hatte ein Ende und es kam endlich eine Abfahrt. Erst lief es vor mir noch gut, doch dann wurde es etwas steiler und enger und plötzlich sprangen vor mir einige ohne mir ersichtlichen Grund vom Rad. Ich zögerte zunächst und sah dann warum: Eine kleine matschige steile Passage! Sofort wurde ich sauer, denn an so einer Stelle steige ich sicher nicht vom Rad um saue mir meine nagelneuen Radschuhe ein… Nö! Also Augen zu, Ellenbogen raus und durch die laufende Gesellschaft durch. In diesem Moment war ich froh, mich so weit vorne im Startblock postiert zu haben. Denn später ist hier sicher noch eine „Schiebestau“ entstanden. Der erste Trailspaß dauerte nicht lang und es folgte der nächste Anstieg. „Yippie“! Doch nach diesem wurde ich echt belohnt. Die Strecke führte entlang der ewigen Wand. Diese Bilder kannte ich schon von diversen Trophy-Bildern und der Ausblick war unbezahlbar! Diesem Glücksgefühl folgte eine lange Trailabfahrt, die nicht nur super Spaß machte, sondern auch ein wenig an die Beskidy Trophy in Polen erinnerte. Es war steinig, steil und ruppig und mal abgesehen von dem Slalom um die schiebenden „Hindernisse“ ging es richtig gut ab. Voll geil! Doch mir war klar, da kam noch was, nämlich ein laaaanger, wirklich so gar nicht enden wollenden Schotteranstieg. Nach einer Weile führte die A-Strecke auf meine Strecke und ich dachte kurz daran wie cool es doch wäre, Lars oder Jens zu treffen. Allerdings war das doch sehr unwahrscheinlich. Doch plötzlich hörte ich hinter mir eine vertraute Stimme. Jens! Wie cool! Ich freute mich wahnsinnig ihn zu sehen, denn Jens war nun schon ca. 8 Stunden unterwegs und dafür… respekt!... sah er noch ziemlich fit aus. Wir tauschten uns kurz aus und dann musste ich ihn auch schon ziehen lassen. Die nicht enden wollende Strampelei hinauf wurde erfreulicherweise wieder mit einer schönen Abfahrt und schließlich der erlösenden Zieleinfahrt belohnt. Ich war jedenfalls platt und es ist mir ein Rätsel wie man sich das über 210 Km und 7.100 Hm antun kann. Lars und Jens sind für mich jetzt sowas wie Radfahrgötter, denn die beiden haben diese Distanz tatsächlich gemeistert. Glückwunsch!
Zum Schluss möchte ich jedoch nicht ungeschrieben lassen, welch unglaublich gute Stimmung überall (wirklich überall) an der Strecke gewesen ist. Überall standen Leute, die die Fahrer lautstark anfeuerten und mit voller Begeisterung dabei waren. Es schien eine Art Volksfest für die Bewohner zu sein. So eine positive Einstellung zu diesem Sport habe ich wirklich selten erlebt!

Ergebnis in der Altersklasse: 24

Ergebnis in der Gesamtwertung: 30

Gallerie zum Rennbericht:

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